Sonntag, 19. Januar 2020

Das statische Dehnen und die Gelenkmechanik

Ist der Bewegungsradius eines Gelenkes aufgrund einer verhärteten Gelenkkapsel ersteinmal eingeschränkt, reagiert auch das Gewebe rund um das Gelenk mit einer Funktionseinschränkung.

Beides führt dann dazu, dass das Gelenk nicht mehr optimal bewegt werden kann.

Natürlich kann man jetzt mit statischem Dehnen einem Teil des Problems zu Leibe rücken. 

Dadurch wird die Muskulatur tatsächlich flexibler – aber man hat nur ein Teil des Problems gelöst und zwar das Folgeproblem, nicht das ursächliche Problem, nämlich die verhärtete Gelenkkapsel.

Beispiel vorderer Oberschenkelmuskulatur rectus femoris
Zunächst wichtg zu wissen: Jeder Muskel, jedes Muskelbündel hat einen Ursprung und einen Ansatz. Der Ursprung ist dicker als der Ansatz.

Beim statischen Dehnen erreicht man zusätzlich hauptsächlich zunächst den dünneren Bereich der Muskulatur, also den Ansatz der Muskulatur im Kniegelenk und nicht bzw. kaum den dickeren Bereich, den Ursprung der Muskulatur im Bereich der Hüfte. Es wird zunächst das gedehnt, was am leichtesten dehnbar ist, und das ist der Bereich rund um den Ansatz.

Und die Gelenkkapsel befindet sich immer am Ende des dickeren Bereiches des Muskulatur.  

Zum Gelenk selbst:

Ein Gelenk ist eine Verbindung von mehreren (mindestens zwei) Knochen. 

Um jetzt die Funktion der Gelenkkapsel zu verbessern muss man entweder dafür sorgen, dass sich der Abstand der Gelenkpartner vergrößert. Oder man sorgt dafür, dass sich die Bewegung innerhalb der Gelenkkapsel verbessert.

Um den Abstand der Gelenkpartner zu vergrößern – z.B. im Bereich Ellenbogen oder Schultern, kann man eine Gewichtsmanschette am Unterarm befestigen. Den Unterarm lässt man dann für 5 Minuten lang, gestreckt und entspannt nach unten hängen (offene Hand).

Für die zweite Möglichkeit benötigt man ein Widerstandsband. Als dritte Möglichkeit kannst du das Gelenk in die Korrekte Position bewegen und von dort in möglichst viele Richtungen durchbewegen.

Du kannst auch mit Druck und Zug im Bereich eines schmerzenden Gelenkes arbeiten. Dabei kombinierst du sowohl die Gelenkkompression wie auch das Auseinanderziehen der Gelenkpartner. 

Als weitere Möglichkeit bietet sich das Flossing an: Beim Flossing wird ein Gummiband mit einem kräftigen Zug um die zu behandelnde Extremität gewickelt. Durch den Druck werden die Gewebsschichten aneinandergepresst. Wird das Band dann gelöst durchspült die neu einfließende Gewebeflüssigkeit das behandelte Areal.

Short and simple:  Es ist zwar möglich, das Gewebe um das Gelenk herum flexibler zu machen, wenn es aber auch ein Problem aufgrund der Gelenkmechanik gibt, ist diese Verbesserung nur von kurzer Dauer. Dann musst du zusätzlich direkt am und mit dem Gelenk arbeiten.

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JÖRG LINDER AKTIV-TRAINING
Master of Arts in Gesundheitsmanagement und Prävention
Triathlon-Trainer-B-Lizenz (Langdistanz)
Kontakt /Mail: info@aktiv-training.de
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